9. Juli 2015
Marina Banic-Zrinšcak, Dražen Trogrlić, Goran Štimac
Diese Ausstellung von drei KünstlerInnen aus Kroatien, die den Jahrgängen 1958 – 60 angehören und alle als Professoren an der Akademie für Angewandte Kunst in Rijeka tätig sind, bietet einen einzigartigen Blick auf die zeitgenössische Malerei und Bildhauerei in diesem Nachbarland.
Die Ausstellung kam sowohl über persönlichen Kontakt als auch in offiziellerem Rahmen zustande – einerseits, durch die Begegnung der KünstlerInnen mit dem St. Andraer Maler Manfred Mörth, bei der gemeinsamen Teilnahme an einem der Alpe-Adria-Symposien in St. Kanzian, und andererseits durch die langjährige Städtepartnerschaft zwischen St. Andrae und der Stadt Jelsa auf der Insel Hvar in Kroatien.
Marina Banic-Zrinšcak ist Professorin für angewandte Künste in Rijeka, und hat als Malerin und Zeichnerin bereits mehrmals in Österreich ausgestellt, darunter auch in Secession in Wien. Ihr Stil ist stark grafisch geprägt, die Bilder weisen oft grafische sowie malerische Elemente auf, die sich als zwei oder mehr Schichten zu einem lichten, ransparenten Gefüge verbinden. Oft erscheint ein Kopf – zuweilen auch ein
Selbstportrait – im grafisch gehaltenen Vordergrund, vor einem malerisch gearbeiteten
Hintergrund mit Tiefenwirkung, der verschiedene Deutungen zulässt.
Dražen Trogrlić, ebenfalls Professor an der Akademie für Angewandte Kunst in Rijeka, arbeitet sehr vielfältig in den Bereichen Skulptur, Malerei, Grafik, Collage und
Glasmalerei. Seine Werke sind in Ausstellungen ebenso vertreten wie im öffentliche Raum. Seine Skulpturen sowie auch seine Bilder sind durch klare Linien und verdichtet Aussagen geprägt, in den Skulpturen – überwiegend aus Stein und Holz – zeigen sich auch archetypische Formensprachen, die nicht nur durch das verwendete Material ihre Ausdruck finden, sondern sich im direkten Dialog mit der Beschaffenheit des Material und der Einwirkung des Lichts auf die Form entwickeln.
Goran Štimac ist Bildhauer, hat in Zagreb und zum Teil auch in Wien bei Prof. Bertoni studiert, und war etliche Jahre lang Leiter der Abteilung für bildende Künste an der Philosophischen Fakultät in Rijeka, wo er nun ebenfalls Professor n der Akademie für Angewandte Kunst ist. Seine Werke, überwiegend aus Metall, bedienen sich einer stren reduzierten Ästhetik, die das Material oft für sich selbst sprechen lässt: es sind immer wieder Elemente zu entdecken, die einst ein “Vorleben” hatten, sich von Gebrauchsgegenstand zu Schrott und schließlich in Kunst gewandelt haben. Ein knapper, lapidarer Witz und eine angedeutete Kreatürlichkeit lassen diese Arbeiten außerhalb des
Minimalismus, eher in einem freien und flexiblen Kontext verorten, der für dies Generation, die in den 80’er Jahren ihre entscheidenden Schritte getan hat, bezeichnend ist.